
«Alle Spielerinnen möchten hier mithelfen, das macht mir Freude» SPL2-Trainer Patrick Strebel im Interview
Patrick Strebel ist seit Sommer zusammen mit Silvan Häfliger Trainer der zweiten Mannschaft beim LK Zug. Der ehemalige Spieler vom HSC Suhr-Aarau, der über 300 Partien für den Club absolviert hat, ist auf diese Saison zum LK Zug gestossen. Im Interview beantwortet der 30-jährige Abwehrspezialist unsere Fragen und gibt Auskunft zu seiner Person.
Erst einmal möchten wir dich beim Club willkommen heissen, darum die erste Frage: Hast du dich gut eingelebt als Trainer?
Patrick Strebel: Ja, ich habe mich hier wunderbar eingelebt, ich wurde von Anfang an super aufgenommen. Es ist schön, wie man hier von allen Beteiligten geschätzt und aufgenommen wird. Ich bin ganz schnell ein Teil dieser Familie geworden.
Du bist seit Sommer beim LK Zug engagiert und dein Einstand ist dir offensichtlich gut gelungen, wenn man auf die Tabelle schaut. Was sind deine weiteren Ziele beim LKZ?
Patrick Strebel:Es sind vor allem kleine Sachen, etwa prozessorientierte Ziele. Unter anderem eine gewisse Mentalität, um gemeinsam besser zu werden und besser untereinander zu kommunizieren. Wir versuchen, jeder Spielerin zu vermitteln, dass es sie für den gemeinsamen Erfolg braucht und sie Teil eines Teams ist. Wenn es so weiterläuft wie bisher, sind wir auf gutem Weg.
Wie bist du zu deinem Engagement beim LK Zug gekommen?
Patrick Strebel:Ich war regelmässig mit Timothy Reichmuth (Anm.: Ehemaliger Mitspieler von Patrick bei Suhr-Aarau, Freund von Leah Stutz) an Spielen in Zug, dann ist da einmal Kontakt entstanden und mir wurde der Job angeboten.
Was sind die Unterschiede zwischen dem LK Zug und dem HSC Suhr-Aarau?
Patrick Strebel:Die Organisation bei Suhr-Aarau ist grösser, es gibt mehr Juniorenteams und die Hallenkapazität ist höher. In Zug ist das Training individualisierter, in Suhr-Aarau war Training eher mannschaftsorientiert. Ich finde diesen Ansatz sehr spannend, das wollte ich gerne selber mal erleben.
Kommen wir zurück auf deine Rolle als Trainer. Was sind die Stärken des Teams?
Patrick Strebel:Mir gefällt die Abwehrarbeit sehr gut, da halten wir als Team zusammen und bereiten den Gegnern Schwierigkeiten. Das Team ist da sehr motiviert und alle möchten mithelfen, das macht mir als Trainer Freude.
Wo siehst du noch Potenzial?
Patrick Strebel:Es gibt immer Potenzial. Im Moment machen wir noch zu viele vermeidbare Fehler. Das könnte man verhindern, wenn man auf dem Feld mehr kommuniziert. Wir müssen noch lernen, dass Kritik nie persönlich gemeint ist und dazu dient, zusammen besser zu werden. Wenn wir nebst der Individualität im Training auch noch die Kommunikation stärken, können wir sehr weit kommen. Alle Spielerinnen sind sehr gut ausgebildet, wenn diese Verbesserungen klappen, können wir eine Konstanz hinbringen.
Wie hilfreich ist es, als Spieler schon Erfahrung mit Handball gehabt zu haben?
Patrick Strebel:Es ist sehr hilfreich, man kann sich in die Spielerinnen hineinversetzen. Ich weiss, wie sich die Spielerinnen fühlen und kann ihnen dementsprechend helfen, ich habe all das schliesslich selber schon erlebt. Man nimmt als Spieler viele kleine Sachen mit, die man auf der Taktiktafel nicht sieht, sondern nur merkt, wenn man selber spielt. Diese kann ich nun weitergeben, ich habe ein Verständnis für beide Seiten entwickelt.
Wo siehst du deine Zukunft?
Patrick Strebel:Das weiss ich nicht so genau, mir gefällt es momentan sehr gut in Zug und ich würde hier gerne länger bleiben. Natürlich möchte ich auch als Trainer besser werden. Ich freue mich auf das, was noch auf mich zukommen wird.
Wie würdest du dich als Trainer beschreiben?
Patrick Strebel:Ich würde mich mit den Worten ehrlich, ehrgeizig, direkt, konsequent und verständnisvoll beschreiben.
Du warst als Assistenztrainer der ersten Mannschaft auf Madeira beim Europacup-Achtelfinal. Bist du zufrieden mit der Teamleistung oder wäre ein Sieg möglich gewesen?
Patrick Strebel:Ich bin zu ehrgeizig, als das ich auf das Resultat stolz sein könnte, aber mit dem Auftritt bin ich zufrieden. Ich hasse es zwar immer zu verlieren, aber man muss anmerken, dass die Mannschaft aus Madeira wirklich sehr stark und erfahren ist. Aus unserem Auftritt können wir viel lernen. Wir haben gut mitgehalten und können darum auch eine aussagekräftige Analyse machen, anders als wenn wir haushoch verloren hätten. Diese Spiele sind für die Entwicklung der Spielerinnen enorm wichtig, da kann man sehr viel dabei lernen. Es ist auch eine gute Erfahrung, im Ausland zu spielen, ausserhalb von Hallen, die man bereits kennt. So lernt man auch mit den psychologischen Aspekten eines Spiels umzugehen.
Als Assistenztrainer bist du nicht der alleinige Chef. Welches ist deine Aufgabe?
Patrick Strebel:Ich habe mich hauptsächlich um die Abwehr gekümmert. Das war schon als Spieler meine Aufgabe und das ist auch ein wichtiger Grund, wieso ich nach Zug geholt wurde.