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Der Blick zurück auf die EM im eigenen Land

«Niemand erwartete diesen Sieg von uns – das hat uns geholfen, befreit aufzuspielen» Die Handball-Europameisterschaft 2024 wird der Schweizer Nationalmannschaft noch lange in Erinnerung bleiben. Mit dem 12. Rang erreichte das Team von Knut Ove Joa die beste Rangierung überhaupt. Grundlage dafür waren die ersten Siege an einer EM-Endrunde überhaupt – und das vor Heim-Publikum. Mittendrin in diesem historischen Turnier war auch Emma Bächtiger, die nun auf ihr selbsternanntes «Karrierehighlight» zurückblickt.

Die Handball-Europameisterschaft 2024 wird der Schweizer Nationalmannschaft noch lange in Erinnerung bleiben. Mit dem 12. Rang erreichte das Team von Knut Ove Joa die beste Rangierung überhaupt. Grundlage dafür waren die ersten Siege an einer EM-Endrunde überhaupt – und das vor Heim-Publikum. Mittendrin in diesem historischen Turnier war auch Emma Bächtiger, die nun auf ihr selbsternanntes „Karrierehighlight“ zurückblickt.

Bereits vor Beginn des Turniers war die Vorfreude gross. Auf die Frage, wie sie die Atmosphäre bei ihrem Debüt in der St. Jakobshalle in Basel erlebt habe, antwortete Bächtiger: "Die Atmosphäre war unglaublich und einmalig. Die Gefühle, die ich da gespürt habe, sind unbeschreiblich." Die Unterstützung des Heimpublikums war eine zentrale Kraftquelle für das Team. "Wir haben im Team viel über den Druck des heimischen Publikums geredet und waren uns einig, dass wir uns mitreissen lassen wollen – schliesslich will uns niemand was Böses, sondern nur Gutes.“ Diese Teameinstellung half dem Team enorm. „Wir haben eine riesige Unterstützung gespürt von allen Zuschauern und dafür sind wir auch unglaublich dankbar.", so Bächtiger weiter.

Die Schweizerinnen starteten in das Turnier mit klaren Ambitionen. "Wir haben uns den Sieg gegen die Färöer zum Ziel gesetzt. In die Hauptrunde zu kommen, war immer ein riesiger Traum für uns, haben das aber nie als Ziel formuliert.“, kommentiert Emma. Mit dem Sieg gegen die Färöer im ersten Spiel legte das Team den Grundstein für den weiteren Verlauf. Nach der Niederlage gegen Dänemark vor fast ausverkauftem Haus entschied nun das Spiel gegen Kroatien ums Weiterkommen. „Natürlich wollten wir unbedingt gegen Kroatien gewinnen, um unseren Traum in Erfüllung gehen zu lassen!" – und was dann folgte, wurde am folgenden Tag von Zeitungen als „Sensation“ betitelt.

„Niemand hat diesen Sieg von uns erwartet- so konnten wir befreit aufspielen“

Kroatien war klar favorisiert. Der Bronze-Medaillengewinner von 2020 waren lange an den Schweizerinnen dran, bis wenige Minuten vor Spielende das Team dank drei schnellen Toren wegziehen konnte. Nach 60 Minuten stand es sodann 26:22 – gleichbedeutend mit dem Sprung in die Hauptrunde. "Niemand erwartete diesen Sieg von uns, das hat uns geholfen, befreit aufzuspielen", sagt Bächtiger. Als Vorbereitung haben die Schweizerinnen das Spiel der Kroatinnen analysiert und ihre Schwächen ausgemacht. Ergänzend fügt Emma hinzu: „Mental haben wir im Team sehr viel miteinander gesprochen, um uns gegenseitig zu spüren und zu helfen.“
Welche Faktoren waren ausschlaggebend für den 26:22-Sieg gegen Kroatien? Bächtiger betont, dass vor allem der unerschütterliche Glaube an den Erfolg entscheidend war. "Wir hatten eine enorme Energie zwischen uns und niemand zweifelte daran, dass es machbar ist. Unser Gameplan war der Schlüssel zum Erfolg." Die Mannschaft spielte diszipliniert und konnte die taktischen Vorgaben konsequent umsetzen.

Die Hauptrunde als Bewährungsprobe für Körper und Geist

Nach den historischen drei Spielen in Basel folgte der Wechsel nach Wien zur Hauptrunde. "Die ersten drei Spiele waren das absolute Highlight meiner Karriere bisher. Nach dem Ortswechsel nach Wien merkte ich, wie viel Energie ich bereits aufgebraucht hatte. Die weiteren vier Spiele gegen Topteams waren eine riesige Herausforderung, sowohl mental als auch körperlich."
Mit dem Spiel gegen Deutschland, dem ersten Spiel in der Hauptrunde, absolvierte die Schweiz das vierte Spiel in sieben Tagen, sodass die entscheidenden zwei, drei Prozente fehlte. Trotz der vier Niederlagen, die in der Hauptrunde folgten, blickt Emma überaus positiv zurück.

Besonders die emotionalen Momente nach den Siegen gegen die Färöer und Kroatien wird Bächtiger nie vergessen. "Die Freude, die ich verspürt habe nach dem Spiel gegen Färöer und gegen Kroatien, werde ich nie vergessen. Der Teamzusammenhalt war ebenfalls unglaublich und es war eine grosse Ehre, dass ich Teil davon sein durfte. Ich darf viele Teamkolleginnen meine engsten Freunde nennen, und diese Freudegefühle mit ihnen zu teilen, ist wunderschön."

Ratschläge für Nachwuchstalente

Zum Abschluss reflektierte Bächtiger darüber, was sie aus der EM gelernt hat und welche Ratschläge sie jungen Spielerinnen geben würde. "Dass es sich lohnt, jeden Tag hart zu arbeiten. Diese Gefühle, die man an so einem Grossturnier erleben darf, sind einmalig und kann man selten erleben in seinem Leben."

Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft hat mit ihrem starken Auftritt auf europäischer Bühne bewiesen, dass sie zu Grossem fähig ist. Die Erfahrungen aus diesem Turnier werden das Team und insbesondere Spielerinnen wie Emma Bächtiger in Zukunft weiter antreiben.