
Mit neuem Selbstverständnis in die Saison 2023/24
Die letzte Saison verlief für die 1. Mannschaft des LK Zugs nicht wie geplant. Statt Finalrunde kämpfte die SPL1 um den Klassenerhalt, jedoch fand die Saison mit elf Siegen und einer Niederlage im Kampf und den Ligaerhalt einen versöhnlichen Abschluss.
Nach einer intensiven Vorbereitungsphase möchte das Team von Silvan Häfliger und Patrick Strebel nun wieder um den Titel mitspielen. Und auch die SPL2, die sich im vergangenen Jahr auf dem zweiten Tabellenplatz der Abstiegsrunde behaupten durfte, setzte sich für die Saison 2023/24 grosse Ziele. Ein Gespräch über den Vorteil von Krisenzeiten, dem Setzen richtiger Massstäbe und neuen Zielen mit Patrick Strebel.
Niederlagen erfordern mentale Stärke
Die vergangene Saison war keine leichte für den LK Zug, der ansonsten von den Juniorinnenstufen bis zur höchsten Liga der Schweiz stets mit Siegen und Titeln verwöhnt war. Statt um den Pokal in der SPL1 mitzukämpfen, galt es, den Ligaerhalt zu sichern. «Viele Spielerinnen mussten sich an diesen Krisenmodus gewöhnen, das ist für viele mental eine neue Ausgangslage», so Patrick Strebel. Dieser Kampf ums Überleben aber habe auch positive Seiten: Der Umgang mit Niederlagen ist nicht nur wichtig für die Entwicklung der Spielerinnen, sondern auch wertvolle Lebensschule. Das SPL1 Team hatte im vergangenen Jahr eines der jüngsten Teams der Liga, der Umgang mit Niederlagen war für viele eine neue Situation. «Aufgrund dessen kam es auf dem Feld des Öfteren zu Stresssituationen in unserem Spiel und wir als Trainer hatten am Spielrand zu wenig Einfluss.», so Strebel. Aufgrund dessen lag Fokus der Vorbereitungsphase auf taktischen Strukturen, mentalen Aspekten und auf einer abgestimmten Kommunikation auf dem Feld sowie auf der Trainerbank. Sollten die spielerischen Lösungen im Spiel ausgehen, gibt es immer noch einen Kommunikator am Spielrand, der mit den richtigen Worten für Ruhe und Orientierung auf dem Feld sorgen kann. Vor allem bei einem Team mit vielen jungen Spielerinnen und wenigen Trägerinnen mit langer Erfahrung sei dies wichtig, betont Patrick Strebel. Während der vergangenen Monate erarbeiteten Trainer und Spielerinnen eine gemeinsame Sprache, die das Zusammenspiel vereinfacht. Von dieser Vorbereitung profitierten auch die Spielerinnen der SPL2, die sich gemeinsam mit der 1. Mannschaft auf die Saison vorbereiteten.
Mit einem neuen Selbstverständnis zum Erfolg
Die Spielerinnen der SPL2 Team zeigten in der vergangenen Saison eine gute Entwicklung im mentalen Bereich. Das Zusammenspiel in der SPL2 war nicht ganz einfach, da viele Spielerinnen zudem in der U18 oder in der SPL1 aktiv sind und so die Teamzusammensetzung je nach Spielplan variiert. Dennoch sei das Team gut zusammengewachsen. «In der vergangenen Saison haben wir uns ein neues Selbstverständnis erarbeitet. Egal was kommt, wir glauben an uns und unsere Stärken.», sagt Patrick Strebel. Auf die Frage, wie dieses neue Selbstverständnis erarbeitet wurde, antwortet Patrick Strebel: «Die Spielerinnen setzten sich oftmals selbst einem hohen Druck aus. Die Massstäbe waren hoch und dennoch wurden die kleinen Erfolgserlebnisse wie einzelne Aktionen oder Tore nur verhalten bejubelt, gar als selbstverständlich betrachtet. Wir lernten, uns selbst für jede Aktion zu zelebrieren, das sorgt für eine positive Grundstimmung und so für spürbare Freude im Team.» Diese erarbeitete Grundstimmung wird auch in der Saison 2023/24 ein tragender Faktor sein. Zudem steht das Team füreinander ein, die erfahrenden Spielerinnen springen für die Jungen in die Bresche und bringen Ruhe ins Spiel. Zudem profitiert das Team von SPL1 Spielerinnen, die ihre Erfahrungen aus der höchsten Liga der SPL2 weitergeben. Als Ziel hat sich Patrick Strebel die Weiterentwicklung der Spielerinnen gesetzt. Zudem möchte er eine spürbare Freude erschaffen, indem die Spielerinnen den Handball als Team zelebrieren. Schliesslich ist jedes Tor und jede Aktion ein Resultat aus dem gemeinsamen Zusammenspiel.
Mit Freude am Spiel dem Druck entgegenwirken
Auch die SPL1 hat die Wichtigkeit einer positiven Grundstimmung verinnerlicht und der Fokus in der Vorbereitung auf Taktik, Kommunikation und das Spielverständnis gelegt. Es galt, den noch jungen Spielerinnen ein erweitertes Spielverständnis beizubringen, sodass sie auch in Stresssituationen Lösungen finden und damit Selbstvertrauen zu gewinnen. Zudem stand die Abwehr im Zentrum – optimale Lösungen zu finden, um einander auszuhelfen und den Gegner in seinen Möglichkeiten so einzuschränken, dass man genau weiss, wohin der Ball als nächstes gespielt wird. Als Folge wurden die Spielerinnen mutiger, riskierten mehr und lernten, das Spiel zu lesen. «Heute haben viele Junge, egal ob Mädchen oder Jungs, Angst davon, Fehler zu machen, aber genau diese Erfahrungen sind wichtig, um im Anschluss Lösungen zu reflektieren.», so Strebel. Als Trainerduo setzten sich Silvan Häfliger und Patrick Strebel zum Ziel, trotz den vielen Trainingseinheiten die Freude am Handballspiel zu fördern und damit dem Druck, der auf den Spielerinnen lastet, entgegenzuarbeiten. Und Patrick Strebel weiss, wovon er spricht. In seinen über 300 Spielen im Dress des HSC Suhr Aarau erlebte er die Freude des Aufstiegs und der Kampf um den Klassenerhalt hautnah mit. Er kennt die Gedankengänge und mentalen Hürden, die die jungen Spielerinnen ausbremsen, geht diese durch mentales Training aktiv an.
Nach wertvollen Erfahrungen aus letzter Saison und einer intensiven Vorbereitungsphase ist das Team von Silvan Häfliger nun bereit, sich auf der höchsten Stufe zu messen. Welche Ziele hat sich das Team gesetzt? «Die Finalrunde ist unser Ziel. Wir sind der Überzeugung, dass wir das als Team und mit unserem Handballspiel schaffen. Und wenn wir dieses Teilziel erreicht haben, ist bekanntlich vieles möglich.», so Patrick Strebel. In diesem Falle freuen wir uns auf eine spannende und spielerische Saison der SPL1 und auf eine grosse Spielfreude der SPL2, die hoffentlich die Handballfans ansteckt.