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27:30
Die Zugerinnen müssen sich in der SPL1-Finalrunde gegen Brühl mit 27:30 geschlagen geben. Zahlreiche individuelle Fehler führen zu einer unverdienten Niederlage.
«Wir dürfen nicht vergessen, gegen wen wir heute gespielt haben», bemerkte LKZ-Trainer Patrick Strebel nach dem Spiel und fügte hinzu: «Brühl ist eine spielerisch starke Mannschaft, und wir haben insgesamt gut gespielt.» Diese Worte kamen nach der 27:30-Niederlage in einem entscheidenden Spiel, das den Zugerinnen die Chance gegeben hätte, mit dem viertplatzierten GC Amicitia Zürich gleichzuziehen.
Strebels Aussage war jedoch gerechtfertigt: Sein Team stellte Brühl über lange Strecken der Partie vor Herausforderungen. Das Duell in der Sporthalle Zug, vor rund 200 Zuschauenden, war ein spannendes Aufeinandertreffen. Dies spiegeln auch die Spielstände in der ersten Halbzeit wider: 5:5 in der 10. Minute, 10:10 in der 25. und 14:14 zur Halbzeit. Die Zugerinnen zeigten gegen den Rekordmeister der Schweiz, dass sie berechtigte Hoffnungen auf weitere Punkte hatten und erzielten einige schön herausgespielte Tore.
Auch nach der Halbzeitpause präsentierten die Zugerinnen Handball auf hohem Niveau und hielten die St. Gallerinnen weiter in Schach. Bis zur 40. Minute stand es 18:18, doch dann verlor der LKZ den Faden. Die Ostschweizerinnen nutzten eine Schwächephase der Zugerinnen zwischen der 41. und 55. Minute aus, in der diese einfache Gegentore zuließen. «Wir haben in diesen Minuten das Spiel aus der Hand gegeben. Die vielen individuellen Fehler waren der Grund für die Niederlage», erklärte Zugs Captain Svenja Steinmann.
Trainer Patrick Strebel ergänzte: „Wir haben uns nach dem Seitenwechsel das Leben selbst schwer gemacht, viele technische Fehler begangen und uns nicht an den Gameplan gehalten.“ Auch die Passqualität und die defensive Leistung waren, wie Strebel feststellte, nicht mehr auf dem nötigen Niveau, was ein technisch versiertes Team wie Brühl auszunutzen wusste.
«Chancen sind weiterhin intakt»
Im Spiel gegen die Ostschweizerinnen zeigten die Zugerinnen über weite Strecken, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. „Wir müssen 60 Minuten Handball spielen, dann können wir gegen jeden Gegner in dieser Liga mithalten“, sagte Zug-Goalie Stephanie Knörr. Herausragend bei den Gästen war Clairebel Coker mit acht Treffern sowie die 41-jährige Torhüterin Manuela Brütsch, die mit zahlreichen entscheidenden Paraden und einer Abwehrquote von 44 Prozent ihre Klasse unter Beweis stellte.
Fünf Spieltage vor dem Ende der Finalrunde liegen die Zugerinnen zwei Punkte hinter dem Halbfinalplatz. Svenja Steinmann betont: «Unsere Chancen sind weiterhin intakt, das Halbfinale bleibt unser grosses Ziel. Ich bin zuversichtlich, dass wir es erreichen können.»
Um dies zu schaffen, benötigen sie am Sonntag eine starke Leistung gegen die Spono Eagles, die derzeit auf dem ersten Platz stehen und bereits für den Halbfinale qualifiziert sind (18 Uhr, SPZ, Nottwil). Stephanie Knörr sagt vor dem Derby: «Wir haben noch eine Rechnung mit ihnen offen und wollen uns für die schmerzhafte 23:24-Niederlage im Cupfinal revanchieren.»
Zug – Brühl 27:30 (14:14)
Sporthalle. – 205 Zuschauer. – SR Abalo, Maurer. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Zug; 3-mal 2 Minuten gegen Brühl. – Zug: Knörr/Abt; Schnarwiler (2), Pietrasik (5), Tschamper, Schürmann, Zaetta, Stutz (4/1), Steinmann (4), Rüegg (4), Spieler (1), Bächtiger (2), Loretz, Petrig (4), Truchot (1).