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Spar Premium League
Mi, 19.02.2025 | Eulach Winterthur

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27:26

SPL1: Der LK Zug holt einen Riesen-Rückstand auf und verliert trotzdem

Die Zugerinnen unterliegen Yellow Winterthur in der SPL1-Finalrunde- die zweite Niederlage in Folge mit nur einem Tor Differenz. Die Partie geht an Yellow Winterthur mit 27:26 - übrigens dasselbe Resultat wie auch schon im Januar 2025.

Der Auftritt des LK Zug in der ersten Halbzeit liess viele Zuschauer am Mittwochabend in Winterthur an der Sinnhaftigkeit ihres Besuchs zweifeln. Es schien kaum, als ob hier zwei Teams der gleichen Liga aufeinandertrafen. Die Zugerinnen hinterliessen zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass sie noch an eine Platzierung unter den besten vier Teams und damit an die Playoff-Qualifikation glaubten.

Obwohl die Zugerinnen schwach spielten, spiegelte sich dies zunächst nicht im Ergebnis wider, da auch Yellow zahlreiche Fehlpässe und -würfe produzierte. Nach acht Minuten stand es nur 1:2 für die Winterthurerinnen. Auch vier Minuten später war Zug mit 4:6 noch im Spiel, aber nach 26 Minuten war die Partie fast schon entschieden, als Noëlle Osterwalder auf 19:10 erhöhte. Bemerkenswert ist, dass die 16-Jährige am letzten Sonntag noch für Zug II in der SPL2 gespielt hatte und Mitte Januar mit einer Förderlizenz nach Winterthur ausgeliehen wurde.

Zur Halbzeit stand es 19:13. Zugs Nationalspielerin Emma Bächtiger hatte lediglich eine Wurfquote von 25 Prozent (1/4) und konnte nur kurzzeitig ins Spiel eingreifen. Der einzige Lichtblick in der ersten Halbzeit war Yara-Ladina Brunett. Das 17-jährige Rückraumtalent liess sich nicht von der Nervosität der erfahrenen Spielerinnen anstecken und erzielte zwei schöne Tore. Allerdings war auch ihr Auftritt nicht fehlerfrei: Nach ihrem ersten Treffer verursachte sie ein ungestümes Einsteigen, das eine 2-Minuten Strafe nach sich zog.

In der zweiten Halbzeit zeigte das Zuger Team dann jedoch ein anderes Gesicht, dies auch dank der hervorragenden Leistung der eingewechselten Torhüterin Dominique Huber. In der 42. Minute erzielte Louise Truchot den Ausgleich zum 21:21 - das erste Flügeltor auf der rechten Seite. Diese Aufholjagd war das Resultat einer Kombination aus Überheblichkeit auf Seiten der Winterthurerinnen und dem Mut der Zugerinnen, die nun aggressiv deckten und für Ballgewinne sorgten. Ein solcher Ballgewinn führte zur ersten Führung seit dem 1:0: Nina Loretz eroberte den Ball und spielte auf Jacqueline Hasler-Petrig, die in der 51. Minute auf 25:24 stellte.

Die 37-Jährige, die kürzlich ihren 1500. Treffer für den LKZ erzielt hatte, leitete die unerwartete Rückkehr der Zugerinnen ein. Ihre Entschlossenheit und Effizienz vor beiden Toren motivierten ihre Mitspielerinnen. Auch Leah Stutz, die zuvor unsicher wirkte, übernahm in der Schlussphase Verantwortung. Beim 26:26 provozierte sie ein Stürmer Foul von Winterthurs Top-Torschützin Mina Vasic. Hasler-Petrig hatte im Gegenzug die Chance, die Führung zu übernehmen, traf jedoch nur die Latte, dies alles in Unterzahl, da die Trainerbank von Zug in den Schlussminuten mit einer 2-Minuten Strafe belegt wurde.

Die Zugerinnen erhielten eine weitere Möglichkeit, nachdem Nina Steiner den Ball verloren hatte. Ewa Pietrasik beging jedoch ein Foul am gegnerischen Kreis. 16 Sekunden vor dem Ende erzielte Vasic das entscheidende 27:26 für Winterthur. Zugs Jana Schnarwiler vergab den letzten Wurf der Partie vom Flügel.

Nach dieser Niederlage beträgt der Rückstand auf die Playoff-Plätze, selbst bei Berücksichtigung der Verlustpunkte, sechs Zähler. Es wäre eine grosse Überraschung, wenn der LKZ diesen Rückstand in den verbleibenden acht Spielen der Finalrunde aufholen könnte. Dennoch gibt der starke Auftritt in der zweiten Halbzeit einen kleinen Hoffnungsschimmer. Am Sonntag steht das Heimspiel gegen den HSC Kreuzlingen (18 Uhr, Sporthalle Zug) an.

Dieser hat angekündigt, seine erste Mannschaft neu auszurichten: weg von der Abhängigkeit von ausländischen Spielerinnen hin zu einem Talentaufbau in der Region. Um dies nicht zu gefährden, steigen die Thurgauerinnen freiwillig in die SPL2 ab. Interessanterweise hat diese Entscheidung das Team beflügelt: Es gewann die ersten beiden Finalrunden-Spiele gegen Yellow Winterthur und GC Amicitia Zürich. Für die Zugerinnen bietet die Partie am Sonntag die Gelegenheit, weiteres Selbstvertrauen für den Cupfinal am 1. März gegen die Spono Eagles zu tanken.

Winterthur – Zug 27:26 (19:13)
Axa Arena. – 75 Zuschauer. – SR Abalo/Maurer. – Torfolge: 0:1, 2:1, 4:4, 10:4, 19:10, 19:13; 21:21 (42.), 24:25 (51.), 26:25, 26:26, 27:26. – Strafen: 4-mal 2 Min. gegen Winterthur; 4-mal 2 Min. gegen Zug.
Winterthur: Stüdemann von Ehrenstein/Chappuis; Vasic (6), Steiner (3), Oliveira de Almeida (1), Barancova (1), Heer (1), Osterwalder (1), Dübendorfer (3/3), Rusert (4), Sturny (1), Abramowicz (6).
Zug: Knörr/Abt/Huber; Schnarwiler (2) Pietrasik (6/2), Schürmann (1), Zaetta, Stutz (5), Brunett (2), Steinmann, Bächtiger (1), Loretz, Hasler-Petrig (8), Truchot (1).