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«Leah Stutz fährt mit der A-Nati an die EM in Slowenien - mit dabei ist ebenfalls Alessia Riner»

Während das Slowenien-Aufgebot für Alessia Riner erwartet wurde, ist die EM-Nomination von Leah Stutz doch eher eine Überraschung. Bereits die Teilnahme an den Golden League in Dänemark kam für die LKZ-Spielgestalterin unverhofft. Jetzt ist sie auch in Slowenien dabei. Wenn das Motto «was lange währt, wird endlich gut» für jemanden kaum treffender ist, dann für die Nummer 11 des LK Zug.

«Natürlich hofft man immer wieder auf ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft», sagt Leah Stutz. Trotzdem war dieser Gedanke bei der LKZ-Spielmacherin schon etwas entrückt. Als die Nachricht die 23-Jährige für das Vierländerturnier in Dänemark aber doch erreichte, «war ich absolut überrascht». Nationaltrainer Martin Albertsen hatte sie vor einigen Wochen zwar zu einem Förderlehrgang ins OYM eingeladen. Damals deutete jedoch noch nicht allzu viel darauf hin, dass sie schon bald ein A-Aufgebot erreichen sollte. Als der dänische Headcoach Leah Stutz jedoch fragte, ob ich es richten könnte, an den Golden League in Dänemark dabei zu sein, keimten in ihr Hoffnungen auf.

Leah Stutz klärte die berufliche Situation ab. Die angehende Ärztin, die aktuell im Luzerner Kinderspital ein Praktikum absolviert, konnte Martin Albertsen schnell grünes Licht geben. Schon wenig später flatterte das Aufgebot ins Haus. Sie sagt: «Ich habe mich riesig darüber gefreut.» Schnell ging es ans Umplanen, einige Prioritäten mussten anders gesetzt sein. Sie bekam das Team-Playbook zugestellt, fortan galt es, sich die taktischen Elemente einzuprägen. Ein nächster handballerischer Höhepunkt stand für Leah Stutz an, die Reise zum Vierländerturnier nach Dänemark. Dort spielte die Schweiz kürzlich an den Golden League gegen Norwegen, die Niederlande sowie die Gastgeberinnen – und damit gegen drei internationale Topnationen.

Als Spielgestalterin sofort gefordert

Wieder zurück, spricht Leah Stutz von einem «Riesenerlebnis». Sie sei zwar beim Einstieg schon etwas nervös gewesen, aber die Teamkolleginnen machten es ihr einfach. «Ich wurde sehr schnell, sehr gut aufgenommen.» Viele kannte sie bereits. Mit Daphne Gautschi, Charlotte Kähr, Dimi Hess oder Steffi Eugster spielte sie schon beim LKZ. Und weiter steht mit Alessia Riner eine aktuelle Teamkollegin mit im Slowenien-Aufgebot. Für die momentane Nummer eins in der A-Nati auf dem linken Flügel geht damit ebenfalls ein Traum in Erfüllung. Die Akademie-Spielerin hat sich diese Nomination mit guten Leistungen verdient.

Aber auch bei bereits bestandenen Nationalspielerinnen wie Kerstin Kündig, Lisa Frey oder Manu Brütsch fühlte sich Leah Stutz sofort willkommen. Und sie, die bereits Bestandteil der U18- und U20-Nationalmannschaft war, stellte fest, «dass auch auf diesem Niveau nicht so viel anders abläuft». Wobei die Intensität, auch das Tempo bereits in den Trainings natürlich viel höher sind. So war die LKZ-Rückraumspielerin als Spielgestalterin jedenfalls sofort gefordert. «Da hatte ich keine Zeit mehr, nervös zu sein», schmunzelt sie.

«Da hatte ich keine Zeit
mehr nervös zu sein»

 

Noch vor Kurzem ihre Gegnerinnen im Fernsehen interessiert verfolgend, erlebte Leah Stutz sie jetzt hautnah. Bei den Spielen, aber beispielsweise auch beim Frühstück. Denn die Schweiz war mit Norwegen und Holland im selben Hotel einquartiert. Oder man traf sich in der Halle bei den Trainings. Und obwohl letztlich drei klare Niederlagen gegen diese Hochkaräter des internationalen Frauenhandballs zu Buche standen, «habe ich, haben wir aber auch als Team viel lernen können».

Für weitere Einsätze empfehlen

Gegen Norwegen kam die Zugerin rund 20 Minuten im Angriff zum Einsatz. In der Deckung überliess sie ihren Part jeweils Chantal Wick, der Abwehrchefin. Aber auch gegen Dänemark und Holland spielte sie eine Viertelstunde, respektive 10 Minuten. «Das war ein mega cooles Gefühl.» Damit sei sie absolut zufrieden. Das erstmalige Dabeisein im Kreise des A-Nationalteams machte natürlich Appetit auf mehr. Ob es hingegen für nächste Zusammenzüge reicht, wusste sie damals noch nicht. Umso mehr, da sie gegen Thun wegen einer im Training erlittenen Fussverletzung passen musste.

Leah Stutz wollte sich zwar nicht mit den möglichen Szenarien beschäftigen, nicht an Spekulationen teilnehmen. Und dennoch fuhren die Gefühle mit ihr zuweilen ein wenig Achterbahn. Jetzt hat sie aber Gewissheit. Die LKZ-Spielmacherin fährt mit der A-Nationalmannschaft an die EM in Slowenien. «Ich freue mich riesig», sagt eine strahlende Leah Stutz. Mit dem Aufgebot hat sie sich nicht nur einen grossen Wunsch erfüllt. Ihre sportliche Karriere wird auch um ein weiteres Mosaiksteinchen reicher. Und dass sie - als die Golden League-Partien zum Thema wurden - schon mal das nächste Praktikum auf der Chirurgie im Kantonsspital Baden auf Dezember und Januar verschoben hatte, erweist sich letztlich als ein goldrichtiger Entscheid.