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Schweizer Cup
Sa, 27.04.2024 | Mobiliar Gümligen

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36:25

CH-CUP: Goldene Premiere für Zug

Die U18-Handballerinnen des LK Zug schlagen die Spono Eagles im Final diskussionslos mit 36:25 und gewinnen den Schweizer Cup.

Meister waren sie in den letzten fünf Jahren auf der höchsten ­Juniorinnenstufe dreimal, den Schweizer Cup gewannen die Zugerinnen bisher aber nicht. Und so feierte die U18-Eliteauswahl des LK Zug am Samstag in der Mobiliar-Arena in Gümligen nicht nur den Cupsieg, sondern auch eine Premiere. Als Favorit wurden sie ihrer Rolle gerecht und deklassierten die Altersgenossinnen der Spono Eagles mit 36:25. «Ein megacooles Gefühl – wir haben das noch nie erlebt. Wir waren on fire, alle gaben Vollgas», schwärmte Zugs beste Spielerin Yara-Ladina Brunett.

Wie alle anderen trug sie bei der Siegerzeremonie eine blaue Sonnenbrille. «Damit wurden wir von unseren Eltern überrascht. Die Sonnenbrillen spiegeln Zug wider», erzählte die 16-Jährige. Ihr Auftritt war dabei sinnbildlich für die Stärke des LKZ. Vorne generierte sie dank ihrer Wucht im linken Aufbau viele Lücken, hinten stoppte sie mit Kraft und gutem Positionsspiel die Gegnerschaft im Innenblock. «Ich motiviere meine Teamkolleginnen und lasse nie den Kopf hängen», erzählte das Toptalent aus Schattdorf, das anschliessend auch im Cupfinal des SPL1-Teams zum Einsatz kam (30:37 gegen Brühl). «Ich habe das alles noch gar nicht richtig realisiert», sagte Brunett. «Ich bin super happy.»

Alexander Wagner (Gümligen, 27. 4. 2024)

Auf der anderen Seite haderten die Nottwilerinnen mit einer Niederlage, die etwas gar brutal ausgefallen war. Der Auftakt war ihnen noch geglückt, Spono profitierte von der Nervosität Zugs und führte nach 12 Minuten mit 6:4. Als Topskorerin fungierte eine Spielerin mit bekanntem Nachnamen, die 16-jährige Nora Emmenegger sorgte im Rückraum für viel Schwung. Die jüngere Schwester der SPL1-Spielerinnen Ana und Mia ist das nächste Toptalent aus dem Hause von Ex-Nationalspielerin Caro Emmenegger.

Je länger die Partie dauerte, umso schwerer taten sich die ­Luzernerinnen aber mit der kompakten und kräftigen Abwehr Zugs. Zur Pause hielt sich der Rückstand noch in Grenzen (10:13), doch als die Fehlerquote im Angriff stieg, eilte die Konkurrenz dem sicheren Erfolg entgegen. «Nehmt das Herz in die Hand, wir brauchen mutige Frauen», appellierte Trainer Luca Peter im Time-out nach 41 Minuten, als seine Equipe mit 14:22 zurücklag. Doch Zug war dominant, Spono chancenlos. «Technisch und taktisch sind wir ebenbürtig, am Ende machte die Körperlichkeit den Unterschied aus», befand Peter.

Nun strebt Zug nach dem Double

Die Zugerinnen gefielen derweil als eingeschworenes Kollektiv mit breitem Kader. «Als Ganzes gesehen, haben wir mehr Qualität, ich kann während des Spiels viel Einfluss nehmen und Anpassungen vornehmen», erklärte LKZ-Chefcoach Patrick Strebel. Nachdem Spono im Rücken von Zugs offensiver 6:0-Deckung zunächst viel Raum gefunden hatte, beorderte er sein Team in eine flachere Verteidigung und schloss damit die Räume. «Wir arbeiteten sehr solidarisch und wussten, wie wir uns helfen müssen», analysierte Strebel, der lange für Suhr Aarau in der NLA gespielt hatte.

Mittlerweile ist die Cup-Feier abgeklungen, konzentriertes Arbeiten ist wieder angesagt, und zwar mit Fokus auf die Herausforderung des kommenden Wochenendes. Dann trifft der LK Zug im Playoff-Final der U18-Elite-Meisterschaft auswärts auf den LC Brühl, das Rückspiel in der heimischen Sporthalle findet am Samstag, 18. Mai, statt. «Wir haben die Saison bisher dominiert, wir sind der Favorit», bemerkt Strebel und er stellt klar: «Wir wollen alles gewinnen.»

Zug – Spono Eagles 36:25 (13:10)

Mobiliar-Arena, Gümligen. – 385 Zuschauer. – SR Spengler/Woschitz. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Zug, 5-mal 2 Minuten gegen Spono. – Zug: Zoé Osterwalder (6 Para­den; 1 Tor)/Eichenberger (2); Tonja Bachmann (7 Tore), Kamer (2), Noëlle Osterwalder (6/3), Brunett (6), Deflorin, Oberholzer (2); Lutz (2), Chabin (4), Wyss (2), Braun (1), Ulli (2), Stadelmann (1). – Spono: Bovard (6 Paraden)/Noelia Bachmann (1); Bucheli (2 Tore), Emmenegger (8/2), Kiener, Schmid (2), Aregger (3), Meier (2), Käser (2); Manduca (2), Scho, Nurisic (3), Duss (1), Auf der Maur. – Bemerkungen: Bovard pariert Penal­ty von Osterwalder (7./2:4). Osterwalder wirft Penalty an die Latte (42./22:14).

Bilder: Jürg Virt + Alexander Wagner