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NM U16: Zwei Zugerinnen schreiben ein Stück Geschichte

Das Spiel war spannend bis zur letzten Minute. Nach 60 Minuten stand es im U16 European Cup Final zwischen der Schweiz und Deutschland 26:26 und auch in der Verlängerung konnte sich keine der beiden Teams durchsetzen. Und dann, nach dem Shoot-Out, eine Art Penaltyschiessen, bewiesen die Schweizerinnen Nervenstärke und bezwangen die deutsche Torhüterin viermal. Dramatisch, aber verdient, küren sich die Schweizerinnen zu Europameisterinnen. Und mittendrin: die beiden Zugerinnen Aita Wegmann und Noëlle Osterwalder.

Den Sieg in Worte zu fassen ist schwierig, den Sieg wahrzuhaben ebenfalls. „Es fühlt sich noch immer unglaublich an“ – beschreibt Aita Wegmann ihre Gefühlswelt am Tag nach dem Sieg. Auch Noëlle benötigt noch ein wenig Zeit, den Titelgewinn zu realisieren. „Auch wenn ich mir immer wieder die Fotos anschaue, kann ich es immer noch nicht so richtig glauben.“. Der Sieg ist das Resultat einer starken Teamleistung und eines ebenso grossen Teamgeists. Die beiden betonen besonders den Zusammenhalt und die Eigenschaft, dass jede einzelne Spielerin bis zum Ende kämpft und durchbeisst – das Adrenalin wird dabei auf jede übertragen.

 „Wir wussten, dass wir die Deutschen schlagen können“

Die Stimmung in der Garderobe vor dem entscheidenden Spiel war aufgeregt und nervös, aber auch zielgerichtet. „Nach dem Spiel gegen Ungarn wussten wir, dass wir auch die Deutschen schlagen können“, fügt Aita hinzu. Dass es nicht leicht werden würde, war allen bewusst. Doch das Team ist während des Turniers weiter zusammengewachsen, zeigte Charakter und drehte mehrere Male einen Rückstand in einen Tor-Vorsprung.

An die letzten Momente im Finalspiel kann sich Noëlle nicht mehr so richtig erinnern – die Spannung war unglaublich. Aita betont die positiven Gedanken, die in dieser entscheidenden Phase in ihrem Kopf waren. Und nach dem entscheidenden Tor waren die Emotionen riesig. Damit waren die beiden Zugerinnen Teil eines historischen Ereignisses – denn sie holten den ersten europäischen Titel im Schweizer Frauenhandball. Dieser Titel ist sicher das Highlight des Turniers, doch auch andere Momente heben die beiden hervor: Die Siege gegen Holland oder Ungarn, die vielen Menschen, die sie ins Herz geschlossen haben und die Emotionen, die sie im Verlauf des Turniers durchliefen. „Ich glaube, ich habe noch nie so viel geweint vor Freude und Erleichterung wie in dieser Woche“, fügt Noëlle hinzu.

 

Die eigenen Ziele bei weitem überschossen

Mit diesem Sieg hat das Team die eigens gesteckten Ziele bei weitem überschossen. Vor dem European Cup stellte sich das Team einen Platz in den Top 8 als Ziel sowie die Qualifikation für das Europäische olympische Jugendfestival im Jahr 2025. Und für dieses anstehende Turnier im kommenden Jahr können die beiden vieles mitnehmen. „Egal, wie viele Tore man hinten ist, man kann alles schaffen. Es ist alles möglich, wenn man daran glaubt“, so beschreibt Noëlle einen der vielen Lerneffekte. Und Aita fügt hinzu: „Wir müssen immer kämpfen und dürfen niemals aufgeben.“ In diesem Sinne hoffen wir, dass auch der enorme Kampfgeist der Spielerinnen auch in Zukunft belohnt wird.