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SPL1: LKZ-Trainer vor dem Derby: «Wir sind wieder im Spiel»

Silvan Häfliger ist erfreut über die Fortschritte der Zuger Handballerinnen. Dennoch wird er nach dieser Saison zurücktreten – auch, um mehr Zeit für seine Familie zu haben.

«El Clásico!» So beschreibt Nottwils Torhüterin Claire Hartz das Aufeinandertreffen zwischen den Spono Eagles und dem LK Zug, inspiriert von den legendären Duellen zwischen Barcelona und Real Madrid. Bevor es am 1. März im Cupfinal zum entscheidenden Showdown kommt, stehen sich die beiden Handballteams am Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle Zug zum Auftakt der Finalrunde gegenüber. Die bisherigen Begegnungen gingen an die Luzernerinnen (34:28; 35:30), doch die Zugerinnen scheinen näher zu kommen. «In den letzten Monaten haben wir uns verbessert und sind zuversichtlich, dass wir Nottwil schlagen können», erklärt Silvan Häfliger.

Der Nachwuchsverantwortliche des LKZ, seit 2023 auch Cheftrainer des SPL-1-Teams, wird aber im Sommer zurücktreten, wie aus einer aktuellen Medienmitteilung hervorgeht. Warum? «Es gibt zwei Hauptgründe», so Häfliger. «Einerseits möchte ich mehr Zeit für meine Familie haben, andererseits strebe ich beruflich nach mehr Verantwortung.» Der 36-jährige Dagmerseller ist mit der ehemaligen Spielerin Sibylle Scherer verheiratet und Vater eines zweijährigen Sohnes. Zudem plant sich der gelernte Hochbauzeichner zum Projektleiter weiterzubilden.

Kein Straftraining in Zug

In der SPL 1 hatten die Zugerinnen in den letzten Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen und mussten vor Häfligers Amtsantritt im Jahr 2023 sogar in die Abstiegsrunde. „Spielerinnen mit viel Potenzial haben in jungen Jahren den Verein verlassen“, erläutert Häfliger, «einige gingen ins Ausland, andere zu Konkurrenten wie Nottwil, Zürich oder Herzogenbuchsee.» Außerdem benötigten er und Co-Trainer Patrick Strebel, der Häfligers Nachfolge antreten wird, einige Zeit, um neue Strategien umzusetzen. «Es gab Unstimmigkeiten, was normal ist. Jetzt haben wir uns aber gefunden.»

Im Gegensatz zu Spono gibt es in Zug keine Straftrainings. «Wenn man durch Strafe oder Angst etwas erzwingt, hat das nur kurzfristige Wirkung. Wenn die Spielerinnen aus eigener Motivation heraus ihre Leistung bringen, ist das nachhaltiger», erklärt Häfliger. Die neu eingeführte 5:1-Abwehr funktioniert zunehmend besser, und das Tempospiel wird ebenfalls wieder verstärkt. So traut sich der aktuell fünftplatzierte LKZ nach zweijähriger Abwesenheit eine Rückkehr in die Playoff-Halbfinals zu. «Wir sind wieder im Spiel», betont Häfliger.

Spono-Trainer erwartet viel vom Derby

Bei den Spono Eagles verkörpert Spielmacherin Océane Meier den puren Spaß am Handball. Sie war in beiden bisherigen Begegnungen gegen Zug in dieser Saison kaum zu stoppen. Die Stimmung im Team sei «sehr gut», wie Assistenztrainer Luca Peter berichtet. Obwohl das von Cheftrainer Urs Mühlethaler nach einer Niederlage gegen Winterthur angeordnete Straftraining im Team für Verwirrung sorgte und zur folgenden 28:44-Niederlage gegen den LC Brühl führte, war Nottwil für die wichtigen Spiele bisher gut vorbereitet. «Wie Urs das Team auf den Spieltag vorbereitet und den Spannungsbogen aufbaut, ist äußerst spannend», erklärt Peter.

Luca Peter, der zudem die U18-Elite-Auswahl von Spono betreut und davor die 1.-Liga-Frauen von Willisaus trainierte, ist seit dieser Saison Co-Trainer von Mühlethaler. Zu seinen Hauptaufgaben gehören das Videostudium und die Analyse des Gegners. Hinsichtlich des LKZ betont der 28-Jährige: «Zug ist ein kampfstarkes Team, das niemals aufgibt. Handballerisch fehlen ihnen jedoch einige Finessen. Patrick Strebel wird das Team kontinuierlich anfeuern, sodass wir von Anfang an gegenhalten müssen.» Damit ist die Bühne für «El Clásico» bereitet.